Abnehmen? Ein Geschenktip.

Abnehmen im Winter? Doch nicht jetzt! Erstens ist einem wärmer, wenn man ein bisschen mehr auf den Rippen hat und zweitens kann man sich hinter viel Kleidung auch gut verstecken. Andererseits hätte man – mit Blick auf den nächsten Sommer – aber genug Zeit, sich in aller Ruhe einen schlankeren Körper zuzulegen.

Andererseits wäre damit aber genug Zeit da, sich in aller Ruhe einen schlankeren Körper zu zulegen.

Nein, ich meine nicht, dass Sie die nächste Diät anfangen sollen.

Diäten nutzen nichts, außer denen, die sie verkaufen. Eine Diät anzufangen bedeutet, am Anfang schon zu wissen, dass man bald wieder das volle Gewicht auf die Waage bringt und vielleicht sogar ein bisschen mehr. Irgendwie sind Diäten so in unserem Kopf abgespeichert, weiß der Himmel warum.

Machen Sie also bloß keine Diät, egal welche, lassen Sie sie weg. Verändern Sie lieber grundsätzlich Ihre Art und Weise sich zu ernähren. Es ist die einzige Chance dauerhaft weniger zu werden. Es geht also um die Aufgabe, die Lebensmittel, die Sie zu sich nehmen, neu zu strukturieren. Warum? Weil die Art und Weise, wie sie im Moment essen, offenbar dazu führt, dass Sie zu viel wiegen – ansonsten hätten Sie diesen Artikel überhaupt nicht bis hierher gelesen.

Wobei die Frage hier auftaucht, warum Sie die Art und Weise, wie Sie essen und leben, nicht schon längst geändert haben. Und jetzt bin ich an dem Punkt, zu dem ich wollte. Ich stelle mir diese Frage:

„Warum schaffen wir Menschen es nicht, uns so zu ernähren, dass wir ein angenehmes und gesundes Körpergewicht halten oder bekommen.“

Wenn die Menschheit in einigen Jahrzehnten auf den Beginn dieser Übergewichts-Welle zurückschaut, wird sie vielleicht wissen, warum diese ausgelöst wurde. Andere Arten der Ernährung, der zunehmende Stress in einer zunehmend komplizierter werdenden Welt, die Veränderung der Nahrungsmittel, die Verkaufsstrategien der Nahrungsmittelindustrie – all das wird vermutlich bei der Erklärung eine Rolle spielen. Heute haben wir diesen Überblick noch nicht, können nur vermuten und manches ausprobieren. Diäten sind es jedenfalls nicht, damit können wir gegen dieses übermächtige Phänomen nicht ankommen – fast 100% der Diäten scheitern… Übermacht – dieses Wort führt mich weiter, es kommt mir irgendwie bekannt vor.

Übermacht

Ich betreibe als Beruf Psychotherapie und hier beobachte ich immer wieder das Wirken einer unglaublich starken Instanz. Ich meine das Unbewusste des Menschen. Die eigene unbewusste Psyche hat jeden einzelnen Menschen fest im Griff. Bei manchen wird das kaum sichtbar, bei anderen zeigt sich diese Wirkung in vollkommen absurdem Verhalten. Könnte sich das Bewusstsein nur eine Spur mehr durchsetzen, würde der Betroffene sofort aufhören, depressiv den Kopf hängen zu lassen, alles negativ zu sehen oder aus Angst nicht mehr in die S-Bahn zu steigen und vermutlich gäbe es auch kein Binge Eating, keine Bulimie und keine Adipositas. Aber das Bewusstsein hat bei vielen Menschen nicht die Spur einer Chance, es setzt sich einfach nicht durch und vor allem nicht, wenn die Person gerade gestresst ist.

Dabei bietet das Bewusstsein ein großartiges Potenzial, gerade auch in Hinblick auf die Veränderung der eigenen Person. Mit seiner Hilfe kann man auch auf die unbewusste Psyche einwirken und vieles darin verändern. Allerdings geschieht das nicht von allein und insbesondere schon gar nicht bei den Themen, die für die betroffene Person besonders wichtig sind.

Für mich lag es nahe, auch beim Thema Übergewicht die unbewussten Systeme der Psyche zu verdächtigen. Ich habe mich eine ganze Weile damit beschäftigt und einen Behandlungsansatz erarbeitet und erprobt. In meinem Buch,

„Abnehmen, mit dem Schlüssel zur Psyche“,

habe ich meine Sicht dargestellt. Ich habe aufgezeigt, wie man die Psyche aus dem Spiel wieder herausholen kann. Nämlich genauso, wie es auch bei vielen psychischen Erkrankungen geht.

Für die unbewusste Psyche hat alles einen Zweck. Auch scheinbar absurde Systeme werden angeschaltet, weil sie – glaubt die unbewusste Psyche – das Beste zur Verfügung stehende Mittel sind, den jeweiligen Zweck zu erfüllen. Oft geht es dabei um Sicherheit, Erfüllung von Grundbedürfnissen und das Vermeiden von negativen Erfahrungen. Wenn man nun herausbekommt, um was es der Psyche geht, was diese also unbedingt haben oder vermeiden will, kann man ihre Vormachtstellung aufbrechen. Indem man dafür sorgt, dass genau das Ersehnte oder Befürchtete in das eigene Leben kommt bzw. draußen bleibt. Das ist einfacher als es hier vielleicht klingt.

In dem Moment, in dem die Grundbedürfnisse der Psyche befriedigt oder ihre Grundängste beruhigt wurden, hört sie auf, das Leben zu dominieren.  Die unbewusste Psyche zieht sich zurück und überlässt dem Bewusstsein das Spielfeld. Diese Freiheit entsteht anfangs nur für wenige Minuten, wenn man den Prozess aber wiederholt und daraus ein tägliches, nur wenige Minuten dauerndes Training macht, entsteht ein Grad von nie gekannter Freiheit.

Wenn das Essen vorher das Mittel zur Selbstregulation psychischer Bedürfnisse war, kann das Essen jetzt wieder unabhängig werden. Jetzt erst macht es Sinn, sich mit dem eigenen Übergewicht auseinander zu setzen. Dabei empfehle ich, die eigene Ernährungsweise langsam auf eine andere umzustellen. Eine mit weniger Kalorien, mit weniger künstlichen Zusatzstoffen, mit weniger industriell gefertigter Nahrung, weniger Zucker und weniger Fleisch. Dabei sollte jeder für sich entscheiden, was auf den Tisch kommt und was nicht. Das, was Ihnen und Ihrem Körper gut tut. Mit Ihrem Schlüssel zur Psyche im Hintergrund haben Sie jetzt die Freiheit tiefgreifende Veränderungen zu installieren. Aber installieren müssen Sie, von allein kommt es nicht.

Ich plane eine Fortsetzung zu „Abnehmen mit dem Schlüssel zur Psyche“. In diesem Buch wird es um die praktische Durchführung einer Lebensmittelumstellung gehen, nachdem Sie Ihren Schlüssel zur Psyche gefunden haben. Aber das dauert noch ein paar Monate bis zur Fertigstellung.

Jetzt wünsche ich Ihnen erst mal einen guten Jahresausklang

Ihr Reinhardt Krätzig

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