Nicht jedes Leiden lässt sich schnell vertreiben.

Manches will gewürdigt werden

Im Beitrag Schlechte Laune schnell vertreiben, vom 25.2.22 (in diesem Blog zu finden) hatte ich drei Hinweise gegeben, wie man auf kurzem Weg aus einem belastenden Gefühl aussteigen kann. Auf Facebook hatte ein Leser folgenden Kommentar dazu gegeben:

„hat nix genutzt und wenn ich anfange zu singen oder zu pfeifen, dann bin ich kurz vor der explosion!“

Das ist ein wichtiger Hinweis darauf, dass nicht jedes schlechte Gefühl einfach abzuschalten geht. Ich habe dem Schreiber Folgendes geantwortet:

Danke für den Kommentar. Hier ein paar Überlegungen dazu:
Wer intensive Wut oder andere Gefühle erlebt, weil er von etwas sehr betroffen ist, wird diese Gefühle nicht so ohne Weiteres abschalten können. Das geht zwar auch, setzt aber voraus, dass man zumindest ahnt, dass die eigene Wut gerade überzogen oder sogar unangemessen ist. Wer sich also im Berufsverkehr über die anderen vielen Autos aufregt, ahnt irgendwo im Hinterkopf, dass diese Wut nicht besonders sinnvoll ist. Diese Idee muss man dann nur ein bisschen mehr in den Vordergrund seines Denkens holen. Vielleicht so: „Wieso rege ich mich jetzt über den Verkehr so auf. Das ist doch hier nicht wegen mir so voll, sondern jeden Tag. Das hat mit mir nichts zu tun. Ich will mich nicht aufregen.“ Wer so gedanklich eingestimmt ist, kann auch durch singen, pfeifen oder ein kleines Tänzchen innerlich in Frieden kommen. Das funktioniert, weil wir den Gedanken in unserem Kopf Glauben schenken und sie als Orientierung nehmen. Wenn ich also Zweifel an meinem Gefühle streue, kann ich das Gefühl auch abschütteln.

Wer allerdings seinen Zorn für vollkommen angemessen hält, vielleicht, weil er gerade an einer sehr empfindlichen Stelle getroffen wurde, wird diesen Zorn nicht einfach wegschieben können. Die Seite in ihm, die diesen Zorn jetzt gerne abschalten will, hat keine Chance. Egal mit welchem Mittel die dagegen hält. Hier muss man andere Wege gehen.

Hier geht man nicht weg von dem Gefühl, sondern schaut genauer hin. Zum Beispiel, indem man mit jemandem darüber redet, was einen gerade so zornig macht. Vielleicht so: „Ich bin gerade sowas von sauer. Ausgerechnet mir wirft er vor, nicht verantwortlich zu handeln. Das ist so etwas von ungerecht. Wie oft habe ich Verantwortung für das übernommen, was er an Mist gebaut hat. Wie oft habe ich ihn rausgehauen. Und jetzt so etwas. Das empfinde ich als zutiefst unfair.“

Wenn man mit jemandem darüber redet, wird diese Wut gewürdigt. Sie bekommt Beachtung. Und sie wird dadurch auch in ihrer Intensität vermindert. Das geht auch, wenn man mit sich selbst redet, am besten laut.
Diese entlastende Wirkung kann man auch dadurch verstärken, dass man nachspürt, wie sich diese Wut im Körper niederschlägt. Vielleicht merkt man sie im angespannten Kiefer, in den angespannten Schultern oder/und im Nacken, dem Grollen im Bauch, dem rasenden Puls etc. Das Ziel dieser Übung ist nicht, sich zusätzlich aufzupeitschen und noch mehr aufzuregen als vorher, sondern die Wut genau wahrzunehmen, ihr einen Ausdruck zu geben und sie dadurch zu bändigen.
Ich schiebe sie also nicht weg, indem ich mich mit singen, pfeifen oder anderen Aufgaben ablenke, sondern stelle mich ihr, nehme sie wahr und nehme mich in meinem Gefühl ernst.

Wie unterscheidet man, ob man in die eine oder die andere Richtung losgehen sollte? Das muss man durch Übung erfahren. Das macht man, indem man achtsam immer wieder mal auf seine Gefühle schaut, sich Gedanken darüber macht, wo die gerade herkommen und dann mal den einen oder anderen Weg probiert, um aus diesem Gefühl heraus zu kommen.

Aber auch wenn manches negative Gefühl sehr ernst genommen werden sollte, um daraus zu kommen, gilt trotzdem: Traue Deinem Leiden nicht. Mit Leiden meine ich hier negative Gefühle. Man könnte also auch sagen: Traue Deinen negativen Gefühlen nicht. Befrage sie immer, ob sie gerade berechtigt sind und sei sehr sorgfältig damit, ob du ihnen für einen Moment Aufmerksamkeit schenkst oder sie so schnell wie möglich verlässt.

Ich habe darüber auch ein Buch verfasst: „Traue Deinem Leiden nicht“ heißt es nicht und ist hier zu bekommen:

Gute Gefühle sind toll … und kurz

Warum die meisten Menschen ein intensives positives Gefühl nur Bruchteile von Sekunden zulassen.

Es gibt ein einfaches und für jeden verfügbares Mittel für ein gesundes und langes und vor allem gutes Leben: Es sind positive Gefühle. Je mehr man davon lebt, umso besser geht es einem. Körperlich und psychisch. Man fühlt sich besser und erlebt sein Leben als sinnvoll und lebenswert.

Warum nutzen die meisten dieses Potential so wenig? Viele argumentieren mit zu wenig Zeit, zu vielen Aufgaben und schlechten Gewohnheiten. Getragen von der Überzeugung, dass sie frei sind, etwas daran zu ändern. Aus meiner Sicht ist das ein Irrtum. Denn die vielen Aufgaben und Ablenkungen sind nicht der Grund, warum Menschen das Potential von positiven Gefühlen so wenig nutzen. Das liegt vielmehr an der Konstruktion unserer Psyche. Darin gibt es einen Mechanismus, der die positiven Gefühle klein hält. Schon nach wenigen Sekundenbruchteilen wird das gute Erleben unterbrochen oder zumindest deutlich verringert.

Eigentlich soll dieser Mechanismus nur verhindern, dass sehr unangenehme Erfahrungen noch einmal erlebt werden müssen. Dass sich das auch auf positive Gefühle auswirkt, hat mit der Art zu tun, wie negative Erfahrungen im Gedächtnis abgespeichert sind. Diese Speicherung kann man zum Beispiel in meinem Arbeitsfeld, der psychotherapeutischen Traumatherapie, immer wieder gut erkennen. Es zeigt sich darin, dass Menschen, die sich gerade an eine sehr unangenehme Erfahrung erinnern, auch sehr schnell und sehr genau beantworten können, was Ihnen während des belastenden Geschehens gerade am meisten gefehlt hatte.

Schauen wir als Beispiel auf Sarah:

Sahra ist eine 40jährige Frau, die sich in der Therapiesitzung gerade daran erinnert, wie schmerzhaft es für sie als Vierjährige war, wieder einmal nicht die Aufmerksamkeit der Mutter zu bekommen. Sie braucht nur wenige Augenblicke in der unangenehmen Erinnerung zu verweilen, um dann genau zu benennen, was sie damals gebraucht hätte. Bei ihr war es die ungeteilte, zugewandte und interessierte Aufmerksamkeit ihrer Mutter für das, was sie als Kind gerade erlitt. Sarah hatte sich schon als Kind gewünscht, dass die Mutter von allein gemerkt hätte, dass etwas nicht stimmt und mal angehalten und bezogen und freundlich gefragt hätte, was ihr gerade fehlt. Dass sie ihr zugehört, vielleicht das eine oder andere noch nachgefragt und sich dann um eine Lösung bemüht hätte. Die Mutter war dazu leider fast nie in der Lage. Sie konnte das einfach nicht.

Auch viele Jahre später sehnt sich Sarah noch nach so einer ungeteilten Aufmerksamkeit, die ihr jemand schenkt. Ihre Freundin Melanie kann das. Vielleicht ist Melanie auch deshalb zur Freundin von Sarah geworden.

Sarah genießt das Zusammensein mit Melanie, aber ohne es zu merken, lässt sie die positive Intensität der Begegnungen mit Melanie nicht zu. In Prozenten ausgedrückt sind es vielleicht maximal 30 % dessen, was ihr an Intensität möglich wäre. Auch die Zeit in der das Gefühl zugelassen wird, ist beschränkt.

Positives und Negatives sind im Gedächtnis zusammen abgespeichert

Das liegt daran, dass in unserer Psyche die ersehnten guten Erfahrungen zusammen mit dem damals erlebten Mangel abgespeichert sind. Dann, wenn Sarah gerade anfängt, die Aufmerksamkeit von Melanie zu genießen, werden -unbemerkt- auch die Erinnerungen an das alte Leid berührt. Deshalb fährt das Sicherungssystem hoch, um zu verhindern, dass sich das alte Leid wiederholt. Das macht es ganz subtil und in der Regel vollkommen unbemerkt. So als würde es damit ausdrücken: „Ich halte dich jetzt besser davon ab, dich allzu sehr auf das gute Gefühl einzulassen. Weil ich befürchte, dass es gleich genauso wie damals ablaufen wird. Dann erlebst du wieder die große Enttäuschung und dieses schreckliche Gefühl, dass du es nicht wert bist, das zu bekommen, was du so dringend brauchst.“

Für Sarah bedeutet dieser unbewusste Sicherungsmechanismus, dass sie das heilende Potenzial der Begegnungen mit Melanie nicht ausschöpfen kann. Das bedeutet auch, dass ihre seit der Kindheit begonnene Suche nach einer „guten Mutter“ nie ans Ziel findet.

Würde es dieses Sicherungssystem nicht geben, bräuchte kaum ein Mensch noch Psychotherapie! Aber jeder hat so ein Sicherungssystem und es ist umso stärker, je mehr belastende Erfahrungen man in seiner Kindheit machen musste.

So ein Sicherungssystem hat jeder und fatalerweise hält es uns Menschen genau von den positiven Erfahrungen ab, die wir seit unserer Kindheit am meisten vermissen.

Weil jeder andere Erfahrungen gemacht hat, zeigt es sich bei jedem ein bisschen anders. Wer danach sucht, kann es leicht erkennen. Denn es arbeitet mit ganz einfachen Mitteln. So einfach, dass man es schon nicht mehr für einen Trick oder eine Strategie hält, sondern als angemessen und stimmig akzeptiert. Wenn einer die vielen Pflichten als Ausrede vorschiebt, um sich nicht auf einen schönen Moment einzulassen, dann arbeitet hier bereits dieses Schutzsystem. Der ablenkende Gedanke an die anderen „so wichtigen Aufgaben“ reicht oft schon aus. Und wenn man dem nicht nachgibt, findet die Psyche noch andere „Argumente“.

Ich habe über dieses Thema kürzlich ein Buch veröffentlicht. Darin zeige ich, was bei dem unbewussten Boykott der guten Gefühle im Hinterkopf passiert und wie man diese Blockaden überwinden kann. Mit diesem Wissen ist es endlich möglich, gute Gefühle in unbeschränkter Weise in das eigene Leben zu bringen. Für manchen ist das auch die Chance auf Heilung, ohne dazu eine Psychotherapie zu brauchen. Mehr als 40 Übungen unterstützen den Leser auf seinem Weg zu mehr und mehr guten Gefühlen.  

Reinhardt Krätzig, Januar 2022, 160 Seiten,
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Schlechte Laune schnell vertreiben

Na, haben Sie auch gerade schlechte Laune? Gründe dafür finden sich immer und überall. Aber macht es Sinn, den vielen Gelegenheiten für Ärger, Genervt sein und co. zu folgen? Nein, denn meist stehen wir uns damit nur selber im Weg. Schlechte Laune ist nicht nur nicht gesund, sondern vermindert auch unsere Fähigkeit für klares Denken. Schlecht für das Lösen von Problemen.
Mit den drei folgenden Aufgaben gelingt es Ihnen vermutlich, aus einer gerade herrschenden schlechte Laune auszusteigen. Probieren Sie es aus.

3 Wege, die zum Ziel führen:

1. Mittel: Neugierig sein.

Wer neugierig ist, kann nicht gleichzeitig schlecht gelaunt sein. Stelle Dir die Aufgabe etwas, was gerade geschieht, genau zu erkunden. Wenn du schlecht gelaunt bist, erkunde, wie sich das im Körper anfühlt. Vielleicht so: „Ich beiße den Kiefer zusammen. Verenge die Augen. Ich spüre wie mir „der  Kamm schwillt“. Mein Puls geht schneller und mein Atem stoßweise. Im Kopf denke ich über das, was gerade geschehen ist …“

Falls du gerade im Auto sitzt, mache bitte die Aufgabe etwas anders. Richte all Deine Konzentration auf den Verkehr. Fahre perfekt, wie in der Fahrschule und beachte alle anderen Verkehrsteilnehmer. Untersuche die Frage, ob dir das einen Vorteil verschafft und wenn ja, welchen?

Für Neugierde findet man immer einen Anlass. Übe das auch, wenn du gerade nicht sauer bist.

2. Mittel: Dagegen argumentieren

Höre mal ganz interessiert, was für Gedanken in Deiner schlechten Laune in Deinem Kopf formulierst. Finde dann für jeden dieser Gedanken ein Gegenargument. Dabei ist es gleich, ob das jetzt gerade der Wahrheit entspricht oder nicht. Denn meist sind auch die Gedanken, die die schlechte Laune unterstützen, nicht mit besonders viel Wahrheit gekrönt.

Hier zwei Beispiele:

Heute hat sich alles gegen mich verschworenNein, stimmt nicht. Vorhin hatte ich lauter grüne Ampeln und der Bankautomat hat heute auch alles gemacht, was ich wollte.
(Im Auto unterwegs, schon genervt und in Eile) „Muss der sich auch noch dazwischen drängeln?“Wer weiß wozu das gut ist. Vielleicht bremst der mich freundlicherweise aus, weil da vorn ein Blitzer steht. Oder damit ich mal wieder Luft hole. Danke

3. Mittel: Beweise Deiner unbewussten Psyche, dass Du gerade in Sicherheit bist.

Schlechte Laune bedeutet für die eigene unbewusste Psyche, dass von irgendwoher Gefahr oder zumindest Unangenehmes droht.

Unsere Psyche wertet auch das Geschehen im eigenen Kopf und Körper aus, um die jeweilige Situation einzuschätzen. Wenn die oberste Instanz im Kopf (=Bewusstsein) sich entschließt ein Lied zu singen, zu tanzen oder sich auffällig zu bewegen, dann ist das auch für das Sicherungssystem im Kopf ein Beleg dafür, dass keine Gefahr vorliegt.

Quelle: Pixabay.com 1099709, prawny-kids

Wer damit anfängt, trotz seiner schlechten Stimmung herum zu hüpfen, mit den Armen große Bewegungen zu machen oder vielleicht ein Lied zu trällern, zeigt seiner Psyche damit, dass keine schlechte Laune angesagt ist. Wenn Du dabei über dich selbst lachen musst, wäre das umso besser. Denn auch Lachen ist ein Beleg für gegebene Sicherheit.

Diese Übungen/ Aufgaben stammen aus dem Buch: „Traue Deinem Leiden nicht“. Mehr Infos z. B. bei Amazon und auf der Webseite des Verfassers: www.reinhardt-kraetzig.de


Das Bild (Mann im Regen) stammt von der kostenlosen Bilddatenbank pixabay.com. rain-1013929_1920.jpg erstellt von:  Peggy und Marco Lachmann-Anke . Das tanzende Mädchen stammt ebenfalls von Pixabay.com, Pixabay.com 1099709, prawny-kids. Vielen Dank dafür.

Die besondere Bedeutung von guten Gefühlen

Jahrelang habe ich in meiner praktischen psychotherapeutischen Arbeit nach so etwas wie einem „Stein der Weisen“ für diese Heilarbeit gesucht. Ich fragte mich, was das Wesentliche daran ist und ob es vielleicht etwas gibt, das jedem Patienten helfen könnte, sein Leben in den Griff zu bekommen. Meine eigenen persönlichen und beruflichen Erfahrungen und auch der Blick auf die Arbeit der Kollegen und in andere Forschungsbereiche wie zum Beispiel die Neuropsychologie führten mich mehr und mehr zu einer zentralen Erkenntnis. Es sind vor allem die positiven Gefühle, welche die eigentliche Heilarbeit leisten. Die Bedeutung der guten Gefühle kann nicht hoch genug angesiedelt werden. Wem es gelingt, sich immer häufiger wohl zu fühlen, verändert sein Leben.

Jeder Mensch wird erst durch positive Gefühle zu dem, was ihn in positiver Weise ausmacht.

Schwieriges Unterfangen

Leider nützt es wenig, sich vorzunehmen, es sich ab jetzt besser gehen zu lassen. Man macht es einfach nicht. Entweder überhaupt nicht, nicht oft oder nicht intensiv genug. Ursache sind Prozesse  in der Psyche, die positive Gefühle boykottieren und klein halten. Das machen die unbemerkt und automatisch. Und genauso automatisch werden schlechte Gefühle aufgerufen.  Jeder kleine Ministress führt dazu, dass man sich genauso schlecht fühlt, wie in den schwierigen Phasen seiner Kindheit. Das passiert auch schon, wenn man den Stress kaum wahrnimmt, weil er vielleicht schon zur Gewohnheit geworden ist.

Wer mehr gute Gefühle mit all ihrem Potenzial für ein gutes Leben und körperliche und geistige Gesundheit in sein Leben bekommen möchte, muss sich daher aktiv bemühen.

Den Boykotteur im eigenen Kopf entdecken

Zu meinen Büchern, die sich alle mit dem Kampf gegen die schlechten Gefühle und dem Aufbau von guten Gefühlen beschäftigen, ist gerade noch eins hinzu gekommen. Darin werden die Boykottprozesse beim Erleben von guten Gefühlen in den Fokus genommen. Ich zeige, was da im Hinterkopf passiert und wie man diese Blockaden überwinden kann. Wer es gelesen hat, wird besser verstehen, warum seine bisherigen Versuche, seinem Leben eine positive Wendung zu geben, gescheitert sind. Mehr als 40 Übungen unterstützen den Leser auf seinem Weg zu mehr und mehr guten Gefühlen.  

Reinhardt Krätzig, Januar 2022, 160 Seiten,
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Warum ist es so schwer, sein Glück zu ergreifen?

Die Lasten der Kindheit – 2

Es ist schon ein Kreuz, dass die, die es in der Kindheit schwerer als andere hatten, auch Jahre später mehr als andere kämpfen müssen. Nur wenigen gelingt es, den Lasten der eigenen Kindheit zu entkommen. Nur ein kleiner Teil davon schafft es aus eigener Kraft. Die anderen brauchen Hilfe, nutzen Psychotherapie oder finden andere Wege. Aber der Löwenanteil leidet für den Rest ihres Lebens unter dem, was in der Kindheit geschah. Die Ungerechtigkeit der Kindheit setzt sich endlos fort.

Aber eine belastete Kindheit muss nicht den Rest des Lebens stören. Denn eigentlich hat unsere Psyche die Fähigkeit neu zu lernen und sich neu auszurichten. Sie kann Vergangenheit zurücklassen und sich auf Neues einlassen. Wie macht sie das? Indem sie sich auf das Neue einlässt, sich dafür öffnet und neue Lebensregeln lernt. Sie lernt also über neue Erfahrungen.

Eigentlich macht unsere Psyche dieses Lernen von Neuem von allein, aber es gibt einen Haken. Genau dann, wenn durch die neuen Erfahrungen belastende Kindheitsthemen berührt werden, macht unsere Psyche dicht. Sie steigt aus dem Lernprozess aus. Das in uns eingebaute Programm zur Bewältigung von schwierigen Erfahrungen funktioniert also genau da nicht, wo man es am meisten braucht. An der wichtigsten Stelle kommt man von allein keinen Schritt vorwärts.

Schauen wir auf ein Beispiel, das zeigt, wie so etwas ganz konkret vor sich geht:

Vera hatte sehr darunter gelitten, dass ihr die Mutter nie wirklich zugehört hatte. Vera hat sich das damit erklärt, dass sie wohl nicht wichtig genug ist. Jetzt, als Erwachsene liebt Vera es, mit ihrer Freundin Sarah zusammen zu sein. Weil die ihr zuhört und Vera sich von ihr wirklich ernstgenommen fühlt. Wenn Vera nur genügend oft mit Sarah zusammen wäre und sich von diesen Begegnungen tief berühren lassen könnte, würde Veras Psyche sich neu ausrichten und die Erfahrungen mit der Mutter hinter sich lassen und nicht mehr als Vorlage nutzen.Vera würde sich endlich wichtig fühlen.

Eine Seite der Psyche von Vera spielt aber nicht mit. Sie lässt die guten Erfahrungen mit Sarah nicht zu. Sie lenkt ab, mindert das Erleben und sorgt sogar dafür, dass die Treffen mit Sarah nur selten stattfinden.

Die Erklärung, warum das so ist, würde jetzt zu weit führen. Aber es ist so und das Heilpotential aus dem Kontakt mit der Freundin wird von Vera nicht genutzt. Sie findet den Bezug zur Freundin zwar gut und entlastend, aber kostet das positive Potential nicht genug aus.

Deshalb habe ich das obenstehende Bild gewählt. Darin steht der Sack voll Glück dafür, die Erfahrungen der Kindheit endlich abschließen zu können und ein neues Leben zu genießen. Dieser Sack ist ganz nahe, man kann ihn sehen und ahnen wie sich dieses Glück anfühlt. Aber die unbewusste Psyche steht dazwischen, wirkt wie die Stange, die das Glück immer außerhalb der Reichweite hält.

Aber es ist möglich, dieses Glück tatsächlich zu ergreifen. Im Bild ist es nur ein einfaches Gestänge, für das man aufmerksam werden müsste, vergleichbar leicht sind auch die Aufgaben, mit denen man hier zum Erfolg kommen kann. Aber nur wenn man weiß, wie sich die Psyche in den Weg stellt und worauf es ankommt, wenn man dagegen angeht.

Wer nichts davon weiß, wird höchstens zufällig mal etwas erreichen.

Die Leitlinie ist dabei klar: Es geht darum, gute Erfahrungen bewusst und viel mehr als bisher zu genießen. Vor allem solche, die den Lasten der Kindheit Positives entgegensetzen.

Wer mehr wissen will, findet das alles im Buch. Neben dem notwendigen Wissen gibt es auch viele Übungen, um dieses Wissen in Handlung umzusetzen und um die neue Ausrichtung auf positive Erfahrungen zu trainieren und zu verfeinern.

Beachte:

Das Chance an gute Erfahrungen zu kommen, mit denen man die Lasten der eigenen Kindheit hinter sich lassen kann, ist bei den meisten Menschen gegeben. Es fehlt aber das bewusste und entschlossene Zugreifen zu den für einen selbst wichtigen Erfahrungen. Jeder sucht jeden Tag nach den für ihn selbst wichtigen, guten Erfahrungen, aber wenn sie da sind, werden sie nicht hinreichend genutzt.

Cover des Buches: Die Lasten der Kindheit ...

Den Lasten der Kindheit entkommen
Wie die Psyche dabei im Weg steht und wie man es dennoch schaffen kann.

Mit 43 Aufgaben zum Ziel.
Reinhardt Krätzig, Januar 2022, 160 Seiten,
Verlag BoD, ISBN:978-3-7557-5901-0
Preise – Druck: € 14,50 E-Book:€ 7,99

Die Lasten der Kindheit hinter sich lassen. Der Link führt zu weiteren Infos über das Buch auf meiner Webseite.

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Den Lasten der Kindheit entkommen

Den Lasten der eigenen Kindheit zu entkommen, ist keine leichte Angelegenheit. Normalerweise begleitet einen das, was in den ersten Jahren schwierig war, bis ans Ende des Lebens. Tag ein Tag rutscht man in alte, unangenehme Atmosphären oder ist intensiv bemüht, genau das zu vermeiden. Ohne es zu merken, schlägt man sich jeden Tag mit den Lasten der frühen Jahre herum. Ohne auch nur zu ahnen, was man da tun. Man hält es einfach für normal.

Was bedeutet das ganz konkret? Wer zum Beispiel als Kind öfter darunter gelitten hat, wieder mal zu Unrecht beschuldigt worden zu sein, wird sich auch als Erwachsener oft mit demselben Problem herumschlagen. Er/sie wird besonders sensibel auf Ungerechtigkeiten reagieren und sich dadurch auch öfter als andere ungerecht behandelt fühlen. Er/sie nimmt gegebene Ungerechtigkeiten eher wahr und ist vielleicht auch ein(e) Kämpfer(in) für mehr Gerechtigkeit. Wer als Kind nicht gesehen wurde, sehnt sich auch als Erwachsene(r) danach, endlich wahrgenommen zu werden und leidet darunter, wenn es nicht geschieht. Er/sie entfaltet unentwegt Aktivitäten, um mehr wahrgenommen zu werden.

Die Folgen der Kindheit sind bei jedem etwas anderes, so wie auch jede Kindheit anders ist. Eine Kindheit ohne jede Last gibt es vermutlich nicht. Einfach, weil Eltern Menschen sind und als solche zwangsläufig Grenzen haben. Herausforderung und Last entstehen auch durch das Größerwerden und die daraus entstehende Notwendigkeit sich immer wieder neu zurecht zu finden.

Der Kindheit entkommen wir auch deshalb nicht, weil unsere Psyche so programmiert ist, dass wir unter Stress anders funktionieren. Denn dann greift unsere Psyche als Handlungsvorlage auf die Denk-, Fühl- und Handlungsweisen zurück, die wir damals in der Kindheit in den belastenden Momenten entwickelt hatten. Je größer der Stress ist, umso rigoroser geschieht das.

Dabei spielt es keine Rolle, dass wir auch gute Zeiten in der Kindheit hatten. Unter Stress dominieren bei jedem Menschen die schlechten Momente. Davon sind auch die Menschen betroffen, denen es in der Kindheit überwiegend gut gegangen war. Auch die verengen sich innerlich auf die vielleicht wenigen Lastmomente ihrer Vergangenheit, wenn es im Alltag stressig wird. Das hat dann zur Folge, dass erwachsene Menschen zwar noch immer die Worte und Begriffe von Erwachsenen benutzen, sich aber so verhalten und fühlen, wie damals in den schwierigen Momenten ihrer Kindheit. Dass das in vielen Situationen keine gute Strategie ist, lässt sich vermutlich leicht nachvollziehen. Dennoch funktionieren alle Menschen so und merken nichts davon und halten es auch für normal.

Erinnern Sie sich nur an eine zu intensiv gewordene Auseinandersetzung mit einer nahen Personen. Vielleicht mit dem Partner, einem eigenen Kind, den Eltern, einem Kollegen oder Freund. Der Konflikt war vermutlich so intensiv geworden, weil beide an empfindlichen Punkten getroffen waren, in ihre Kindheitsmuster umgeschaltet hatten und sich dann in einer Weise mit Worten (und vielleicht auch Taten) attackiert hatten, wie sie es in ruhigem Zustand niemals tun würden. Später hat man dann sehr viel damit zu tun, alles wieder ins Lot zu rücken oder muss damit leben, dass das nicht mehr geht.

In weniger intensiver Form passiert so etwas täglich. Unbemerkt werden wir dabei innerlich von Seiten unserer Psyche angeführt, denen wir besser nicht die Führung überlassen sollten.

Wie kommt man da raus? Von allein offenbar nicht, sonst wäre dieses Phänomen längst aus unserer Welt verschwunden. Den meisten gelingt es nur mit einer sehr aufwändigen Psychotherapie oder vergleichbarer Aktivität.

Warum funktioniert das eigentlich nicht von allein? Warum ist es erwachsenen Menschen mit ihren großartigen Möglichkeiten nicht möglich, irgendwann zu dem, was in der Kindheit geschehen war, innerlich in Distanz zu treten und es hinter sich zu lassen?

Mit dieser Frage habe ich mich eine ganze Weile beschäftigt und Antworten gesucht. Dabei habe ich entdeckt, warum unsere Psyche es nicht zulässt, ganz von allein die Kindheit abzuschließen. Es ist ein einfacher Sicherungsmechanismus in unserer inneren Programmierung. Wer ihn kennt, kann ihn auch umgehen bzw. ausschalten. Wie das geht, habe ich in meinem neuesten Buch detailliert dargestellt.

Coverbild von: Die Lasten der Kindheit hinter sich lassen.

Damit ergibt sich die Möglichkeit, die Lasten der eigenen Kindheit auch in Selbsthilfe hinter sich zu lassen. Die Lösung, die ich in diesem Buch vermittele, scheint auf den ersten Blick leicht zu meistern. Das täuscht aber. Tatsächlich sind Entschlossenheit und Ausdauer notwendig. Weil die Programmierung der eigenen Psyche dagegen hält! Das macht sie aus Gründen der Sicherheit und sie macht es unbemerkt und ausgesprochen rigoros. Im Buch bekommen Sie einen Einblick in die hier ablaufenden Prozesse und erfahren auch, was zu tun ist.

Mehr als 40 Aufgabenstellungen unterstützen Sie dabei, das hier gebotene Konzept erfolgreich für sich umzusetzen. Das Buch ist aber ausdrücklich kein Ersatz für eine Psychotherapie. Es gibt viele Themen die man, selbst mit den besten Mitteln, nicht allein bewältigen kann.

Es ist ein wichtiges Buch für alle, die mit der Psyche von Menschen umgehen. Der eigenen oder der von anderen. Denn es ist gut, eine Ahnung davon zu haben, wie sich unsere Psyche gegen Veränderungen wehrt und mit welcher Kraft sie an den Lasterfahrungen der Kindheit festhält. Nur wer die Haken und Ösen in den psychischen Prozessen kennt, wird sich darin nicht mehr jeden Tag verfangen.

Im Buch vermittele ich meine Erkenntnisse und auch das zum Verständnis notwendige Hintergrundwissen.

Die Printversion ist im Verlag Bod.de erschienen und ist im Internet überall erhältlich. Wenn Sie hier klicken, kommen Sie direkt zum Verlag. Dort können Sie genau wie bei Amazon.de auch zur Probe in das Buch hinein schauen. Es gibt es auch als E-Book. Bei Amazon.de finden Sie die Kindle Ausgabe. Haben Sie einen anderen Reader schauen Sie bei Ihrem vertrauten Anbieter.

Wenn Sie hier klicken finden Sie noch weitere Infos auf meiner Webseite.

Den Lasten der Kindheit entkommen
Wie die Psyche dabei im Weg steht und wie man es dennoch schaffen kann. Mit 43 Aufgaben zum Ziel.
Reinhardt Krätzig, Januar 2022, 160 Seiten,
Verlag BoD, ISBN:978-3-7557-5901-0
Preise – Druck: € 14,50 E-Book: € 7,99

Traue Deinem Denken nicht

Nach der Veröffentlichung von „Traue Deinem Leiden nicht“ (Anfang 2020) habe ich mich weiter mit der darin behandelten Thematik beschäftigt. Mich interessiert inzwischen besonders, welchen Anteil unsere Gedanken an dem Leid haben, das uns so oft begleitet. Wer das Buch kennt, weiß, dass ich den Begriff Leid sehr weit fasse und auch Unzufriedenheit, Ärger, Genervt sein oder Paarstress darunter fasse.

Viele Menschen sind vermutlich davon überzeugt, eine innere Einheit mit ihren Gedanken zu sein. Sie nehmen an, dass das, was sie denken, ein stimmiger Ausdruck der eigenen Person ist und auch genau das ausdrückt, was für sie stimmig ist. Das stimmt aber nicht. Viele unserer Gedanken stimmen wenig mit unserer Wirklichkeit überein, oft führen sie uns auch in eine für uns falsche Richtung.

Und wieso denken wir sie dann?

Stellen Sie sich bitte vor, dass es in Ihrem Kopf so abläuft, wie in einem Bahnhof. Dort kommen und gehen viele Züge. Sie wollen aber nur einen bestimmten Zug haben und in diesen einsteigen, sich also auf diesen einen ganz bestimmten einlassen. Dazu müssen Sie alle Züge hinsichtlich ihrer Fahrtrichtung bewerten, auf die Anzeigetafel schauen, auf die Uhrzeit und sollten im Hinterkopf haben, wohin Sie wollen.
So, wie in einem Bahnhof die Züge kommen und gehen, tauchen im Kopf viele Gedanken auf, die Sie in sehr verschiedene Richtung führen könnten, wenn Sie sich darauf einlassen. Wir sind es gewohnt, auf den nächstbesten Gedanken direkt aufzusteigen und uns von ihm führen zu lassen.
Wir tun das, weil uns der Gedanke vielleicht vertraut vorkommt, vielleicht auch einfach deshalb, weil wir es so gewohnt sind. Wir halten die Gedanken für uns selbst bzw. von uns selbst kommend. Aber ein Mensch ist nicht seine Gedanken!

Einfach mal denken: Ich bin nicht meine Gedanken.

Natürlich kommen unsere Gedanken aus uns selbst, aber aus tieferen Schichten der eigenen Psyche. Aus Regionen, die viel schneller arbeiten als unser Wachbewusstsein, wird der Input aus unseren Sinnesorganen ausgewertet und mit den bisherigen Erfahrungen verglichen. Dabei werden auch längst nicht mehr bewusste Erfahrungen aus weit zurückliegenden Lebensabschnitten berücksichtigt. Oberstes Ziel dieser unbewussten Systeme ist es, für die eigene Sicherheit zu sorgen und ansonsten so energiesparend wie möglich zu agieren.

Wird hier etwas Passendes gefunden – und das ist fast immer der Fall – wird dieser Vorschlag auch an die oberen Schichten des Gehirns gesendet. Vom limbischen System (dem emotionalen Gehirn) aus wird der Körper in einen passenden Zustand versetzt, was man dann als Empfindungen wahrnehmen kann. Im Bewusstsein tauchen gleichzeitig die zu diesem Vorschlag gehörenden Gedanken auf.
Das ist genauso, als wenn etwas in einem trübem Wasser plötzlich auftaucht. Eben war da noch nichts, und plötzlich ist etwas da. Für uns ist es normal und das Einfachste, wenn wir die auftauchenden Gedanken und Empfindungen aufgreifen und uns dann entsprechend verhalten. Aber das müssten wir nicht. Tatsächlich sind diese auftauchenden Gedanken lediglich Vorschläge.

Hierzu ein Beispiel:

Das kennen die meisten, dass sie eine Äußerung oder einen Gesichtsausdruck ihres Partners fälschlich als Anmache, Provokation, Missachtung o.ä. verstehen und sofort zornig darauf reagieren … wenn Sie dem eigenen Impuls folgen. Wenn Sie aber nicht auf diesen ersten Gedanken-Zug aufsteigen würden, könnten Sie sich innerlich zurücknehmen und sich Gedanken über die Situation und Ihren Impuls machen. Dann würden Sie vielleicht darauf kommen, dass das Verhalten des Partners überhaupt nichts mit Ihnen selbst zu tun hat. Vielleicht würden Sie dann auch eher freundlich fragen, ob Sie dem anderen helfen können.

Hilfreich ist also eine innere Haltung, in der man auf die eigenen Gedankenprozesse, genauso wie das eigene Erleben, aus einer gewissen Distanz schaut und wie in dem Vergleich mit dem Bahnhof, sich erst einmal darüber informiert, in welche Richtung einen der gerade hochkommende Gedanke führen würde.

Eine Übung dazu:
Nehmen Sie immer wieder mal bewusst wahr, was sich da an Gedanken im eigenen Kopf abspielt. Also: „Was denke ich gerade?“ Beobachten Sie, was sich im Kopf bewegt und betrachten Sie das sehr kritisch. Vielleicht mit der Frage, ob Sie dieser Gedanke da hin bringen kann, wo Sie hin möchten, oder eben nicht.

Wieso sollte man das überhaupt tun?

Weil einen die Vorschläge aus den tiefen Schichten der eigenen Psyche immer dann in eine falsche Richtung lenken, wenn man innerlich im Stress ist. Was man auch noch wissen sollte, ist, dass wir in unserer leistungsorientierten Gesellschaft viel zu oft in Stress geraten und darüber hinaus bei vielen Menschen fast immer so eine Art Mikrostress herrscht, der dieselben Auswirkungen hat. Also dazu führt, dass man in die falsche Richtung geht.

Warum muss man sich mit sowas beschäftigen?

Fast alles, was im eigenen Leben an Problemen auftaucht, ist das Produkt dieser Fehlorientierungen, die aus dem eigenen Kopf kommen. Wer sich nur mit den Problemen selbst herum schlägt, kann sicher auch das eine oder andere lösen, wird aber weniger erfolgreich sein, als der, der sich mit der Ursache der Probleme beschäftigt. Außerdem wird sich die innere Geisteshaltung, die einem die Probleme beschert hat, nicht dadurch ändern, dass man eines der Probleme gelöst hat. Man macht am nächsten Tag genauso weiter und wird an anderer Stelle dieselben oder andere Probleme erzeugen. Das kann man das ganze Leben lang machen. Von allein kommt man aus diesem System nicht heraus. Es kann sich sehr lohnen, hier genau hinzuschauen.

Das Buch zu dem Thema ist noch in Arbeit.

Das Bild ist aus der kostenlosen Bilddatenbank PublicDomainPictures auf Pixabay. Vielen Dank dafür.

„Abnehmen – Mit dem Schlüssel zur Psyche“

Als E-Book nur wenige Tage für 0,99 Euro

Wer nicht weiß, wie sehr die eigene Psyche beim Abnehmen im Weg steht, kann auch nichts dagegen unternehmen.

Das Buch zeigt, was da geschieht, wie man diese Prozesse erkennt und wie man aus ihnen herauskommt und endlich Schluss machen kann mit den Jo-Jo-Diäten, bei denen man sich immer nur im Kreis dreht. Das „Schlüssel zur Psyche“- Konzept ist nur ein Teil davon. Wesentlich ist auch ein anderer Umgang mit Stress, genauso wie das Vermeiden von Stress erzeugenden Lebensmitteln.

Die „Schlüssel-Diät“

Teil der neuen Ausgabe ist jetzt auch die Vermittlung eines eigenen Diät-Ansatzes: Ich bezeichne sie als „Schlüssel-Diät“. Es ist ein sehr individualisierter Ansatz, bei dem es auch darauf ankommt, mit der richtigen Nahrung eine neue Lebens- und Ernährungsweise zu finden.

Mehr zum Buch finden Sie hier im Blog, im letzten Artikel, mit dem Titel: Steht beim Abnehmen die eigene Psyche im Weg?  Hier geht direkt dort hin: http://www.reinhardt-kraetzig.de/wordpress/?p=615.

Mehr Infos gibt es auch hier:
http://www.reinhardt-kraetzig.de/books.html#Abnehmen

Direkt zum Buch geht es hier: Als E-Book – zum Beispiel bei Amazon in der Kindle-Version (für Amazon E-Book-Reader) und als EPUB beim Verlag BoD  (für andere E-Book-Reader, wie z.B.: Tolino). Einfach drauf klicken und schon sind Sie dort.

Steht beim Abnehmen die eigene Psyche im Weg?

Scheitert auch die x-te Diät allein deshalb, weil das eigene Unbewusstes das Abnehmen nicht erlaubt? Will die Psyche das Übergewicht behalten? Welche Rolle spielt Stress dabei? Muss man so etwas hinnehmen oder kann man was dagegen machen?

Mit solchen Fragen und möglichen Antworten beschäftige ich mich in der frisch erschienenen zweiten Auflage des Buches: „Abnehmen – Mit dem Schlüssel zur Psyche“.

Der Blick aus psychischer Sicht ist ungewohnt, aber ertragreich. Denn die meist unbewusst und unbeobachtet laufenden Prozesse haben eine fatale Wirkung, sind aber mit dem entsprechenden Wissen und den richtigen Strategien beeinflussbar.

Die Psyche spielt beim Abnehmen tatsächlich eine sehr wichtige Rolle.
Deswegen führen die wenigsten Diäten zu einer stabilen Gewichtsreduzierung, obwohl sie so ausgeklügelt sind und selbst dann, wenn sie mit großer Entschlusskraft angegangen werden.

Auch Stress hat bei dem Ganzen einen besonderen Stellenwert, aber genauso wichtig ist die Tatsache, dass die Psyche das Übergewicht als Hilfsmittel zur Regulierung und Sicherung der Person nutzt.

Das Buch bietet eine ganze Reihe von Möglichkeiten, wie man diese Prozesse erkennt und wie man aus ihnen herauskommt und endlich Schluss machen kann mit den Jo-Jo-Diäten, bei denen man sich immer nur im Kreis dreht. Das „Schlüssel zur Psyche“- Konzept ist nur ein Teil davon. Wesentlich ist auch ein anderer Umgang mit Stress, genauso wie das Vermeiden von Stress erzeugenden Lebensmitteln.

Die „Schlüssel-Diät“

Teil der neuen Ausgabe ist jetzt auch die Vermittlung eines eigenen Diät-Ansatzes: Ich bezeichne sie als „Schlüssel-Diät“. Es ist ein sehr individualisierter Ansatz, bei dem es auch darauf ankommt, Stress zu vermeiden und mit der richtigen Nahrung eine neue Lebens- und Ernährungsweise zu finden.

Im Buch finden Sie auch, wie Sie neue Essgewohnheiten zur Gewohnheit werden lassen, wie man die Fähigkeit zur Achtsamkeit entwickelt und wie man den „Schlüssel zur Psyche“ auch zur Heilung seelischer Wunden nutzt.

Das Buch vermittelt notwendiges Wissen für den Umgang mit der eigenen Psyche und bietet viele Hilfsmittel, die Sie für einen erfolgreichen Weg ins Wunschgewicht brauchen.

Bild: zwei Extras

Im Buch finden Sie außerdem Zugang zu zwei Extras:

Extra 1: Fantasiereise ins Wohlfühl-Ich. Erfahren Sie, wie es sich anfühlt am Ziel angekommen zu sein. Geben Sie damit Ihrer Psyche eine Orientierung für diesen Weg.

Extra 2: Fantasiereise in eine ideale Kindheit, in der auch das da ist, was in der Wirklichkeit gefehlt hatte. Eine Unterstützung für die Arbeit mit dem eigenen Schlüssel zur Psyche.

Mehr Informationen über die Inhalte gibt es auf der Webseite des Autors

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Traue deiner schlechten Laune nicht!

So sorgt man mit ein bisschen Zeit, ein paar Blatt Papier und etwas Neugier für innere Gelassenheit und gute Gefühle.

Es sind schwierige Zeiten. Vieles muss plötzlich völlig anders funktionieren und vieles gefällt einem davon nicht. Es gibt also jede Menge Gründe, sich die gute Laune verderben zu lassen. Aber macht das wirklich Sinn? Macht es Sinn, den vielen Impulsen für negative Gefühle zu folgen?

Nein, es macht wenig Sinn, denn wir dienen uns selbst damit überhaupt nicht. Denn …

  • Wir verändern die Situation dadurch nicht – es hat also nach außen keinen Effekt, jedenfalls keinen positiven – und …
  • Es ist so, als würden wir uns selbst bestrafen. Paradox, oder? Das Geschehen um uns herum nervt und dafür „hauen wir uns selber auf die Nase“. Denn nur uns selbst geht es jetzt schlechter als vorher, wir sind belastet, angespannt, haben dunkle Gedanken, fühlen uns bedroht, schlecht behandelt oder ähnlich.

Leider sind die psychischen Mechanismen, die so etwas verursachen, in unserem Kopf fest eingebaut. Wenn uns also etwas nervt, geht unsere unbewusste Psyche ganz automatisch davon aus, dass es besser ist, in einen Alarmzustand zu gehen. Das kann man verstehen, wenn man bedenkt, dass sich die Grundstrukturen unserer Psyche in Zeiten entfaltet haben, in denen wir sehr schnell das Opfer von widrigen Umständen oder hungrigen Jägern werden konnten. Damals machte es Sinn, schnell auf Veränderungen der Umgebung zu reagieren.
Nun geht man nicht bei jedem kleinen Ärger innerlich gleich ganz bis an die Decke, aber dennoch wird dieser ganze Stressapparat in uns angeworfen. Passiert das öfter, hat das auch Folgen für unsere Gesundheit und für unser Lebensgefühl.

In so einem Mikro-Stressmodus – also bei einem kleinen negativen Gefühl/ einer kleinen Verstimmung – können wir außerdem über unseren Kopf, also unser Wissen und Können nur eingeschränkt verfügen. Auch wieder erst verstehbar, wenn man sich an die Urzeiten erinnert, in denen man nicht mehr nachdenkt, wenn etwas im Gebüsch raschelt, sondern nur noch reagiert. Für solche schnellen Reaktionen ist unser Bewusstsein viel zu langsam und wird entsprechend weniger genutzt. Der Körper braucht die Energie jetzt an anderen Stellen, zum Beispiel für die Sinnesverarbeitung und die Muskulatur. Folglich können wir nicht mehr klar denken.

Wie kommt man aus dieser Art von Selbstboykott (man straft sich selbst für schwierige Bedingungen) heraus?

Am besten, wenn man es schafft, auch in schwierigen Zeiten und schwierigen Situationen ruhig und gelassen zu bleiben. Dazu muss man der eigenen Psyche beibringen, sich nicht von jedem Impuls gleich mitreißen zu lassen. Leicht gesagt, aber nicht ganz so leicht umgesetzt. Weil die dafür notwendigen Selbstbeobachtungs- und Selbstkontrollmechanismen in unserem Kopf nur unterentwickelt oder gar nicht vorhanden sind. Wir sind eher darin geübt, den Impulsen unsere Psyche zu glauben und jede Provokation auch „zu reiten“, uns also mitreißen zu lassen. Man muss da also erst einmal etwas aufbauen und üben.

Hier kommen zwei Aufgaben, die ihnen dabei helfen können, vorausgesetzt, Sie machen diese Aufgaben öfter und nicht nur einmal.


Die wichtigste Aufgabe: Um sich von einem schlechten Gefühl nicht mitreißen zu lassen, muss man erst einmal merken, dass sich da gerade etwas im eigenen Kopf zusammenbraut. Da sollte also eine Warnlampe anspringen. So ein innerer Beobachter ist – wie eben schon angedeutet – in unserem Kopf nicht eingebaut. So kann man ihn errichten und trainieren:

Aufgabe 1: Beobachter errichten:

Dazu brauchen wir ein täglich durchgeführtes Ritual. Irgendwann im Laufe des Tages – am besten abends – sollen Sie ab heute innerlich auf den gerade gelaufenen Tag zurückblicken und notieren, wann es Ihnen im Laufe des Tages schlechter gegangen war und wann besser. Machen Sie das mindestens für ein paar Tage, besser noch für einige Wochen. Machen Sie es unbedingt schriftlich! Am besten nehmen Sie richtiges Papier dafür. Teilen Sie Ihr Blatt mit dünnen Strichen in eine schmale Spalte am linken Rand und eine breite, die den Rest der Seite einnimmt. In die schmale kommen Datum und Uhrzeit und in der anderen Spalte steht dann in Stichworten etwas über die jeweilige Situation und Ihr Erleben dabei. Finden Sie noch einen Platz für eine deutliche Markierung dafür, ob das ein positives oder ein negatives Ereignis war und tragen entsprechende Benotungen ein. Ich empfehle für positive Gefühle eine Skala von 0 bis 7 (7 ist das Beste) und für negative eine Skala von 0-10 (10 ist am meisten belastend). Sie dürfen aber auch andere Unterteilungen nehmen – alles ist erlaubt.
Notieren Sie, wie Sie sich gefühlt haben, und spekulieren Sie auch darüber, was der jeweilige Auslöser wohl gewesen sein könnte und wie das jeweils zu Ende gegangen war.

Wenn Sie anfangs abends vor dem leeren Blatt sitzen, fällt Ihnen vielleicht nur wenig ein. Um in Ihren Bemühungen nicht so erfolglos zu bleiben, werden Sie wahrscheinlich im Laufe der nächsten Tage schon mal daran denken, was Sie wohl abends über den gegenwärtigen Moment notieren könnten. Vielleicht fällt Ihnen dann ein, dass es Ihnen vor wenigen Minuten für einen Moment schlecht gegangen war. Jetzt haben Sie noch Zugang dazu und können es direkt notieren oder zumindest für den Abend merken.
Durch dieses täglich geführte Buch über Ihre Befindlichkeit werden Sie dafür aufmerksam. Wenn Sie es eine Weile geführt haben, werden Sie bald mitten in einem Stressmodus registrieren, dass Sie jetzt in einem drin sind.
Dann ist die rote Lampe endlich eingebaut und funktioniert.

Und wenn man dann merkt, dass man jetzt gerade in einem schlechten Gefühl gelandet ist und man wieder raus möchte, hat man viele Möglichkeiten zur Verfügung: Eine ganz einfache geht so:

Aufgabe 2: Neugierig sein.

Wussten Sie, dass man nicht in einem Stressmodus sein kann, wenn man neugierig ist? Probieren Sie es aus, entwickeln Sie zu irgendetwas eine Fragestellung und gehen Sie dieser nach. Beobachten Sie dabei, wie sich Ihre Stimmung verändert.
Neugier ist noch etwas anderes als bloße Ablenkung. Das wirkliche »etwas wissen wollen« entfaltet die Kraft, die wir hier brauchen, um der eigenen Psyche beizubringen, dass jetzt alles okay ist, man also gerade nicht sauer sein braucht, betroffen oder verletzt, sondern einfach nur daran interessiert, was da jetzt gerade vorgefallen ist. Wenn Sie gerade von etwas oder jemandem genervt sind, fragen Sie sich doch zum Beispiel einfach, wie sich die Situation aus der Sicht des oder der anderen Beteiligten gerade darstellt.

Diese Übungen/ Aufgaben stammen aus dem Buch: „Traue Deinem Leiden nicht“. Mehr Infos z. B. bei Amazon und auf der Webseite des Verfassers: www.reinhardt-kraetzig.de

Das Bild stammt von der kostenlosen Bilddatenbank pixabay.com. rain-1013929_1920.jpg erstellt von:  Peggy und Marco Lachmann-Anke . Vielen Dank dafür.