Erst beim Schreiben meiner Science Fiction „KI im Ohr“, die nur wenige Jahre in der Zukunft spielt, ist mir klar geworden, wie groß das Potenzial von KI im Bereich der Psychotherapie ist. KI wird bei psychischen Problemen eine große Hilfe sein und wahrscheinlich schon bald als Assistent eingesetzt werden. Im aktuellen Buch habe ich sie eingesetzt, um eine fast gescheiterte Beziehung zu kitten, im nächsten Buch soll sie einer jungen Frau helfen, ihre Angststörung zu überwinden (Arbeitstitel derzeit: Mila hat Angst).
Was ist das Faszinierende an KI für die Psyche? Viele Patienten verstehen zwar schnell, wie die Psyche funktioniert, aber die praktische Umsetzung des Wissens ist schwierig, weil die dafür notwendige Fähigkeit zur Selbstbeobachtung und Selbststeuerung erst erlernt und geübt werden muss. Eine KI könnte dabei vom ersten Tag an helfen. Schon heute können viele intelligente Uhren (Smartwatches) die Stimmung ihres Trägers erkennen und bei einer Verschlechterung warnen. In einigen Jahren wird die KI noch viel mehr können. Es wird ein Leichtes sein, falsche Denkweisen anhand ihrer Stressmuster zu erkennen und mit Hinweisen oder Warntönen einzugreifen. Natürlich kann man damit auch manipuliert werden, aber ich sehe das positiv oder benutze folgendes Bild: Wenn uns die eigene Psyche in die falsche Richtung drängt, manipuliert sie uns auch und schreckt dabei nicht vor Falschaussagen und Wahrheitsverdrehungen zurück. Da lasse ich mich lieber von einer Instanz führen, der ich genau sagen kann, wohin ich will und wohin nicht. Wenn eine KI diese Rolle übernehmen kann, will ich sie haben.
Weil Jona (im Buch KI im Ohr) seiner KI gesagt hat, dass er seine Beziehung retten will, tut sie alles, was dafür nötig ist. Berät ihn, schult ihn, trainiert ihn, bis… aber lesen Sie selbst, wie das in ein paar Jahren aussehen wird.